Alte Bleirohre oder bleihaltige Leitungen können die Konzentration von Blei im Trinkwasser erhöhen. Da Blei ein Schwermetall ist, das sich im Körper ansammelt und schwere gesundheitliche Schäden verursachen kann, müssen in einem solchen Fall Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko von Gesundheitsproblemen zu reduzieren.
Betroffene stellen sich in so einem Moment oft die Frage: Hilft das Abkochen des Wassers, um Blei zu entfernen? In diesem Artikel erfahren Sie, warum das Abkochen nicht gegen Blei hilft und welche Alternativen es gibt, um sicherzustellen, dass Ihr Leitungswasser sicher und frei von Bleibelastung ist.
Blei im Leitungswasser – Wie normal ist das wirklich?
In vielen älteren Gebäuden sind noch immer Rohre aus Blei oder Bleileitungen verbaut, welche im Laufe der Zeit kleine Mengen Blei in das Trinkwasser freisetzen. Besonders bei längeren Standzeiten des Wassers in den Rohren, beispielsweise über Nacht, erhöht sich der Bleigehalt im Leitungswasser immer mehr. Blei ist geschmacklos, geruchlos und unsichtbar, sodass der Anstieg der Konzentration häufig unbemerkt bleibt – bis ernsthafte gesundheitliche Beschwerden auftreten.
Gefahrenschwelle: Ab wann wird Blei im Trinkwasser kritisch?
Laut der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Blei im Trinkwasser in Deutschland bei 0,010 Milligramm pro Liter. Dieser Wert wurde festgelegt, um gesundheitliche Risiken zu minimieren, da bereits geringe Bleimengen über einen längeren Zeitraum gesundheitsschädlich sein können.
Folgen von Blei im Trinkwasser – Risiken für Ihre Gesundheit
Die langfristige Aufnahme von Blei im Trinkwasser kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Besonders für Kinder ist Blei gefährlich, da es ihre Gehirnentwicklung und Blutbildung beeinträchtigt. Erwachsene sind ebenfalls gefährdet, da Blei das Risiko für Bluthochdruck, Nierenschäden und Nervenschäden erhöht. Auch das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System können durch eine hohe Bleibelastung beeinträchtigt werden. Die Symptome einer Bleivergiftung sind oft unspezifisch und treten schleichend auf, was eine frühzeitige Diagnose erschwert.
Bleirohre im Haus erkennen – So überprüfen Sie Ihre Installation
Viele Haushalte sind sich der Bleibelastung ihrer Wasserleitungen nicht bewusst. Zum Glück gibt es einfache Methoden, um herauszufinden, ob Bleirohre im Haus verbaut sind: Bleirohre haben eine graue Farbe und lassen sich leicht eindrücken. Im Gegensatz dazu sind Kupferrohre rötlich-braun und stabiler. Falls Unsicherheit besteht, sollte ein Installateur oder Experte hinzugezogen werden, um die Rohre zu überprüfen. Insbesondere in Häusern, die vor 1973 gebaut wurden, sind Bleirohren weit verbreitet. Moderne Wasserleitungen bestehen heute meist aus Kupfer oder Kunststoff, die keine Bleirückstände ins Wasser abgeben.
Grenzwert überschritten – Was tun bei zu viel Blei im Trinkwasser?
Wenn der Grenzwert für Blei im Trinkwasser überschritten wird, ist schnelles Handeln gefragt. Zunächst sollte das Wasser durch einen Wassertest auf die genaue Bleikonzentration überprüft werden. Wird der gesetzliche Grenzwert von 0,010 Milligramm pro Liter überschritten, sollte die Verwendung des Wassers sofort eingeschränkt werden.
Eine der langfristigen Lösungen ist der Austausch der alten Bleirohre. In der Zwischenzeit können Wasserfilter helfen, das Blei aus dem Trinkwasser zu entfernen. Eine weitere, jedoch nur kurzfristig sinnvolle Möglichkeit besteht darin, das Leitungswasser regelmäßig laufen zu lassen, um die Bleikonzentration im stehenden Wasser zu reduzieren.
Filtern oder Abkochen – Welche Methoden helfen gegen Blei im Trinkwasser?
Das Abkochen von Wasser ist eine gängige Methode, um Keime und Bakterien abzutöten. Doch leider ist es bei Blei im Trinkwasser nicht wirksam. Blei ist ein Schwermetall, das auch nach dem Abkochen im Wasser verbleibt. Um Blei im Trinkwasser effektiv zu entfernen, sind spezielle Wasserfilter erforderlich, die für die Entfernung von Schwermetallen entwickelt wurden. Umkehrosmosefilter beispielsweise sind sehr effektiv bei der Entfernung von Blei und anderen Schadstoffen. Diese Filter arbeiten, indem sie das Wasser durch eine halbdurchlässige Membran pressen, die nur Wassermoleküle hindurchlässt und Schwermetalle wie Blei zurückhält. Weitere Optionen sind Aktivkohlefilter, die ebenfalls Schwermetalle aus dem Leitungswasser entfernen können.
Eine sinnvolle Möglichkeit, das Risiko einer Bleivergiftung zu reduzieren, ist auch die Verwendung von demineralisiertem Wasser, das frei von Schadstoffen wie Blei ist. Demineralisiertes Wasser ist besonders nützlich, um das Risiko von Schadstoffbelastungen so gering wie möglich zu halten, da es durch spezielle Filterprozesse gereinigt wird, bei denen nicht nur Blei, sondern auch andere Schwermetalle und Verunreinigungen entfernt werden. Hier erfahren Interessierte alles über demineralisiertes Wasser.
Wasserfilter helfen auch bei anderen Verunreinigungen im Trinkwasser, beispielsweise bei Bakterienbelastung oder chemischen Rückständen. Es gibt diesbezüglich Diskussionen darüber, ob Wasser ohne Fluorid eine gesündere Alternative darstellt. Während Fluorid in vielen Ländern dem Trinkwasser zugesetzt wird, um Karies zu verhindern, entscheiden sich einige Haushalte bewusst für Wasser ohne Fluorid, um den Zusatz von Chemikalien zu vermeiden. Die Wahl eines Filters, der sowohl Blei als auch unerwünschte Zusätze wie Fluorid entfernt, kann in solchen Fällen eine gute Option sein, um sicherzustellen, dass das Wasser rein und frei von Schadstoffen ist.
FAQ
Wie bekomme ich Blei aus dem Wasser?
Um Blei effektiv aus dem Wasser zu entfernen, ist der Einsatz von speziellen Wasserfiltern erforderlich. Am effektivsten sind Umkehrosmosefilter, die Schwermetalle wie Blei aus dem Leitungswasser herausfiltern.
Kann man Blei Abkochen?
Nein, das Abkochen des Wassers hilft nicht, Blei zu entfernen. Blei ist ein Schwermetall, das auch nach dem Abkochen im Wasser bleibt. Die Verwendung eines Wasserfilters und der Austausch alter Leitungen sind hingegen sichere Methoden.
Wie äußert sich eine Bleivergiftung durch Trinkwasser?
Eine Vergiftung, die durch zu hohe Bleikonzentrationen ausgelöst wird, äußert sich oft durch Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Bei längerfristiger Belastung können auch neurologische Schäden und Entwicklungsstörungen auftreten, besonders bei Kindern.
Fazit: Abkochen hilft nicht gegen Schwermetalle im Trinkwasser
Blei im Trinkwasser tritt insbesondere in älteren Gebäuden mit Bleirohren oder bleihaltigen Leitungen auf. Das Problem besteht darin, dass Blei ein Schwermetall ist, das sich im Körper anreichert und langfristige Schäden anrichten kann, darunter neurologische Störungen, Nierenschäden und Entwicklungsverzögerungen bei Kindern.
Ein gängiger Irrglaube ist, dass das Abkochen des Wassers Blei entfernen kann – das ist jedoch nicht der Fall. Blei bleibt nach dem Abkochen vollständig im Leitungswasser enthalten, da es weder verdampft noch durch Hitze abgebaut wird. Daher sind spezielle Wasserfilter die effektivste und sicherste Methode, um Blei aus dem Trinkwasser zu entfernen. Diese Filter, wie Umkehrosmosefilter, sind in der Lage, Schwermetalle wie Blei durch mechanische Filtration zu entfernen, sodass das Wasser wieder unbedenklich getrunken werden kann.
Wenn der Verdacht besteht, dass das Trinkwasser eine erhöhte Bleikonzentration aufweist, ist es wichtig, sofort Maßnahmen in den betroffenen Haushalten zu ergreifen. Ein Wassertest, den Betroffene bei zertifizierten Laboren durchführen lassen können, zeigt an, ob der Grenzwert für Blei überschritten ist. Sollte dies der Fall sein, sollten die Wasserleitungen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden, um das Problem langfristig zu lösen. Auch das Umweltbundesamt kann in einem solchen Fall weiterhelfen und wertvolle Tipps geben.
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