Krank durch Osmosefilter

Krank durch Osmosewasser: Ist das möglich?

Die Diskussion um Osmosewasser polarisiert: Während einige es als den Inbegriff reinen Wassers betrachten, warnen andere vor möglichen gesundheitlichen Risiken. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Osmosewasser, die Rolle von Mineralien im Trinkwasser und mögliche Gefahren durch Osmoseanlagen. Ziel ist es, fundierte Antworten auf häufige Fragen zu geben und ein umfassendes Verständnis darüber zu vermitteln, ob und wie Osmosewasser sicher genutzt werden kann.

Was man über Osmosewasser wissen sollte

Wenn es um die Reinheit von Trinkwasser aus dem Hahn geht, ist Wasser aus einem Umkehrosmose-Filter eine häufig empfohlene Variante. Diese Anlagen sorgen für reines Wasser aus der Leitung, ohne zusätzliche Zwischenschritte – etwa bei einem Tischfilter. In diesem Abschnitt erklären wir im Detail, wie Umkehrosmosewasser hergestellt wird und wofür man es nutzen kann.

Was ist Osmosewasser?

Osmosewasser ist das Ergebnis eines speziellen Filtrationsprozesses, bei dem Wasser durch eine halbdurchlässige Membran gepresst wird, um Verunreinigungen zu entfernen. Diese Membran lässt nur Wassermoleküle hindurch und filtert dabei eine Vielzahl von gelösten Schadstoffen heraus. 

Der Prozess der Umkehrosmose erzeugt so nahezu reines Wasser. Dieses Wasser enthält durch diese effektive Filterung zudem kaum Mineralien, weshalb es manchmal als „leeres“ oder „entmineralisiertes“ Wasser bezeichnet wird.

So funktioniert das Umkehrosmose-System

Ein Umkehrosmose-System besteht aus mehreren Komponenten, die in der Regel unter der Küchenspüle installiert werden. Es umfasst Vorfilter, die größere Partikel und Chlor entfernen, eine Umkehrosmosemembran, die fast alle gelösten Stoffe filtert, und oft einen Nachfilter zur Geschmacksverbesserung. Das System ist mit dem Kaltwasseranschluss verbunden und benötigt einen separaten Wasserhahn zur Entnahme des gefilterten Wassers.

In einigen Fällen kann auch ein zusätzlicher Wassertank für die Speicherung des gereinigten Wassers installiert werden, um eine konstante Versorgung zu gewährleisten.

Das Umkehrosmose-System ist ein komplexer Wasserfilter, der darauf ausgelegt ist, nahezu alle Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen. Der Prozess beginnt mit einer Vorfiltration, bei der größere Partikel wie Sand und Rost entfernt werden. Anschließend durchläuft das Wasser eine Aktivkohleschicht, die Chlor, Pestizide und organische Verbindungen filtert.

Der Kern des Systems ist jedoch die Umkehrosmosemembran. Diese Membran arbeitet auf molekularer Ebene: Sie lässt nur Wassermoleküle durch, während sie gelöste Salze, Schwermetalle und andere Schadstoffe zurückhält. Die Membran hat winzige Poren, die etwa 0,0001 Mikrometer groß sind, was ausreicht, um die meisten Verunreinigungen effektiv zurückzuhalten.

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Technisch gesehen, basiert die Umkehrosmose auf dem Prinzip der Osmose, bei dem Wasser durch eine semipermeable Membran fließt, um Konzentrationen auszugleichen. Bei der Umkehrosmose wird jedoch Druck auf die höher konzentrierte Seite ausgeübt, um das Wasser in die entgegengesetzte Richtung zu zwingen, wodurch es gereinigt wird.

Biologisch betrachtet, entfernt das System nicht nur chemische Verunreinigungen, sondern auch gesundheitsschädliche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren, die im Wasser vorhanden sein könnten. 

Allerdings werden auch nützliche Mineralien wie Kalzium und Magnesium entfernt, was eine Debatte über den langfristigen Nutzen von Osmosewasser für die menschliche Gesundheit entfacht hat. Diese Entmineralisierung führt zu einem sehr niedrigen TDS-Wert (Total Dissolved Solids), der im Bereich von 0 bis 10 ppm liegt, was extrem reines Wasser bedeutet.

Zusätzlich zu den Filtrationsschritten benötigt ein Umkehrosmose-System auch einen kontinuierlichen Wasserdruck, um effektiv zu arbeiten. Dies bedeutet, dass in Haushalten mit niedrigem Wasserdruck möglicherweise zusätzliche Pumpen installiert werden müssen

Nutzen und Anwendung

Umkehrosmose-Systeme bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten, die weit über den reinen Trinkwassergenuss hinausgehen. Dank ihrer Fähigkeit, nahezu alle Verunreinigungen und Schadstoffe zu entfernen, werden sie in verschiedenen Bereichen genutzt:

  1. Haushalte: Vor allem in Haushalten, in denen die Qualität des Leitungswassers fraglich ist, wird Osmosewasser als Trink- und Kochwasser verwendet. Es verbessert den Geschmack von Kaffee, Tee und anderen Getränken und verhindert Kalkablagerungen in Geräten wie Wasserkochern und Kaffeemaschinen.
  2. Aquaristik: In der Aquaristik ist reines Wasser von entscheidender Bedeutung, besonders für empfindliche Fischarten oder Korallen. Osmosewasser bietet hier eine optimale Grundlage, die durch spezifische Mineralienzugaben an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden kann.
  3. Gastronomie: In der Gastronomie wird Osmosewasser häufig verwendet, um den Geschmack und die Qualität von Speisen und Getränken zu optimieren. Es verhindert ungewollte Aromen, die durch Verunreinigungen im Wasser entstehen könnten.
  4. Medizin und Labore: Aufgrund seiner Reinheit ist Osmosewasser auch in der medizinischen Forschung und in Laboren von Bedeutung. Es wird für die Herstellung von Lösungen, zur Reinigung und in Prozessen verwendet, bei denen Verunreinigungen ausgeschlossen sein müssen.
  5. Kosmetik und Hautpflege: In der Kosmetikindustrie wird Osmosewasser zur Herstellung von Pflegeprodukten genutzt, um die Reinheit und Wirksamkeit der Produkte zu gewährleisten.

Welche Schadstoffe werden entfernt?

Ein Umkehrosmose-System ist darauf ausgelegt, eine breite Palette von Schadstoffen aus dem Wasser zu entfernen, was es zu einem der effektivsten Wasserfiltrationssysteme macht. Alle Partikel über einer Größe von 0,0001 Mikrometer werden durch die Membran aufgehalten. 

Zu den wichtigsten Schadstoffen, die durch den Umkehrosmoseprozess entfernt werden, gehören:

  1. Schwermetalle: Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen, die oft in alten Leitungen oder verschmutzten Wasserquellen vorkommen, werden effektiv herausgefiltert.
  2. Chemikalien und Pestizide: Chlor, Fluoride, Nitrate und Pestizidrückstände, die durch landwirtschaftliche Aktivitäten oder industrielle Verschmutzung ins Trinkwasser gelangen können, werden nahezu vollständig entfernt.
  3. Gelöste Salze und Mineralien: Während einige Salze und Mineralien natürlich im Wasser vorkommen, entfernt das Umkehrosmose-System auch diese, was zur Entmineralisierung des Wassers führt. Dazu zählen unter anderem Kalzium, Magnesium und Natrium, die oft als „gute“ Mineralien betrachtet werden, aber auch unerwünschte Verbindungen wie Nitrite und Sulfate.
  4. Organische Verunreinigungen und Mikroorganismen: Bakterien, Viren und Parasiten werden durch die extrem feinen Poren der Umkehrosmosemembran effektiv herausgefiltert. Auch organische Verbindungen, die das Wasser belasten könnten, werden beseitigt.
  5. Industrielle Schadstoffe: Die Membran filtert auch schädliche Industriechemikalien wie Lösungsmittel, Herbizide und Pharmarückstände, die durch Abwasser in das Trinkwassersystem gelangen könnten.

Durch die Kombination mehrerer Filtrationsstufen werden diese und viele weitere Verunreinigungen fast vollständig entfernt, was zu einem extrem reinen Wasser führt. Allerdings geht dieser Reinigungsprozess auch mit der Entfernung nützlicher Mineralien einher, was zu den Diskussionen über die langfristige Nutzung von Osmosewasser führt.

Die Bedeutung von Mineralien im Wasser

Mineralien im Wasser spielen eine entscheidende Rolle für die menschliche Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Diese natürlichen Bestandteile tragen zu verschiedenen Körperfunktionen bei und helfen dabei, einen ausgewogenen Mineralstoffhaushalt zu erhalten. Wichtige Mineralstoffe sind zum Beispiel:

Kalzium

Kalzium ist eines der wichtigsten Mineralien im Trinkwasser und spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung gesunder Knochen und Zähne. Es ist auch wesentlich für die Funktion von Muskeln, Nerven und Blutgefäßen. Ein ausreichender Kalziumgehalt im Wasser kann helfen, Osteoporose vorzubeugen und unterstützt die Blutgerinnung sowie die Freisetzung von Hormonen. 

In Regionen mit hartem Wasser, das reich an Kalzium ist, kann die tägliche Aufnahme dieses Minerals über das Trinkwasser einen signifikanten Beitrag zur Deckung des Kalziumbedarfs leisten.

Magnesium

Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das im Trinkwasser vorkommt und für über 300 biochemische Reaktionen im Körper verantwortlich ist. Es unterstützt die Nerven- und Muskelfunktion, reguliert den Blutzuckerspiegel und trägt zur Proteinsynthese und zum Energiestoffwechsel bei. 

Ein Mangel an Magnesium kann zu Muskelkrämpfen, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen führen. Besonders in weichem Wasser, das wenig Magnesium enthält, kann es schwieriger sein, den täglichen Bedarf allein durch die Ernährung zu decken, weshalb das Vorhandensein im Trinkwasser vorteilhaft ist.

Kalium

Kalium ist ein essenzielles Mineral, das eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts im Körper spielt. Es unterstützt die Funktion von Zellen, Nerven und Muskeln, insbesondere des Herzens. Kalium im Trinkwasser kann dazu beitragen, den Blutdruck zu regulieren und das Risiko von Schlaganfällen zu senken. 

Obwohl die Hauptquelle für Kalium die Nahrung ist, kann die Aufnahme über das Trinkwasser eine wertvolle Ergänzung sein, insbesondere für Menschen, die eine kaliumreiche Ernährung benötigen.

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Mögliche Nachteile von Osmosewasser

Obwohl Osmosewasser viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile, die bedacht werden sollten:

Hoher Wasserverbrauch

Der Umkehrosmoseprozess ist ineffizient, da er für jedes produzierte Liter Osmosewasser auch Abwasser erzeugt, mit dem die entfernten Schadstoffe abgeleitet werden. Dieser hohe Wasserverbrauch kann die Kosten für Haushalte erhöhen und ist aus ökologischer Sicht problematisch.

Entfernung von gesunden Mineralien

Während der Filtration werden nützliche Mineralien wie Kalzium und Magnesium entfernt. Dies führt zu extrem reinem, aber mineralstoffarmem Wasser, was Fragen zur langfristigen Gesundheit aufwirft, da der Körper diese Mineralien benötigt.

Langsame Filtration

Der Umkehrosmoseprozess ist relativ langsam. Ein typisches System kann nur begrenzte Mengen Wasser pro Stunde filtern, was bei hohem Wasserbedarf problematisch sein kann. Zudem ist oft ein Speichertank notwendig, um genügend Wasser vorrätig zu haben.

Hohe Kosten für Installation und Wartung

Die Anschaffung und Installation eines Umkehrosmose-Systems sind mit hohen Kosten verbunden. Darüber hinaus müssen Filter und Membranen regelmäßig ausgetauscht werden, was zusätzliche Wartungskosten verursacht. Diese laufenden Kosten können für einige Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.

Niedriger pH-Wert

Osmosewasser hat oft einen niedrigen pH-Wert, da die Mineralien, die das Wasser natürlicherweise stabilisieren, entfernt wurden. Dies kann dazu führen, dass das Wasser leicht sauer wird, was den Geschmack beeinflussen und potenziell die Korrosion von Wasserleitungen und Geräten fördern kann.

Osmosewasser ist nicht so effizient: Mögliche Keimbelastung & mehr …

Die Effizienz der Umkehrosmose-Systeme kann durch verschiedene technische und biologische Faktoren beeinträchtigt werden. Von möglichen Keimbelastungen aufgrund von unregelmäßiger Nutzung bis hin zu den Herausforderungen bei der Entkalkung und dem Umgang mit Abwasseranschlüssen gibt es mehrere Aspekte, die sorgfältig bedacht werden müssen.

Diese Faktoren können nicht nur die Wasserqualität beeinflussen, sondern auch die Gesamteffizienz des Systems und die damit verbundenen Wartungskosten erhöhen.

Anschluss an Leitungswasser

Ein Umkehrosmose-System wird direkt an das Leitungswassersystem eines Hauses angeschlossen, was einige technische und praktische Überlegungen mit sich bringt. Der Anschluss an die Wasserleitung ist entscheidend, da das System den Wasserdruck nutzt, um den Filtrationsprozess durch die semipermeable Membran zu unterstützen. 

Der Leitungswasserdruck muss ausreichend hoch sein, um den effizienten Betrieb des Systems zu gewährleisten. Ein zu niedriger Druck kann die Filtration verlangsamen und die Leistung der Umkehrosmosemembran beeinträchtigen. In solchen Fällen ist oft eine Druckerhöhungspumpe erforderlich, um den Prozess zu optimieren.

Der Anschluss an das Leitungswasser birgt auch potenzielle Risiken, wenn das Wasser stark mit Verunreinigungen belastet ist. Diese Verunreinigungen können die Vorfilter schneller verstopfen, was die Wartungsintervalle verkürzt und die Betriebskosten erhöht. Zudem muss der Anschluss ordnungsgemäß installiert werden, um Leckagen zu vermeiden, die das System beschädigen könnten.

Außerdem ist zu beachten, dass die Wasserqualität in der Leitung selbst die Effizienz und Lebensdauer des Umkehrosmose-Systems beeinflusst. In Gebieten mit sehr hartem Wasser kann es notwendig sein, zusätzliche Vorbehandlungen, wie Wasserenthärter, zu installieren, um die Belastung der Umkehrosmosemembran zu verringern und ihre Lebensdauer zu verlängern.

Entnahmehahn

Der Entnahmehahn ist ein kritischer Bestandteil eines Umkehrosmose-Systems, da er den Zugang zu gefiltertem Wasser ermöglicht. Dieser spezielle Hahn wird normalerweise neben der regulären Küchenarmatur installiert und ist direkt mit dem Umkehrosmose-System verbunden. Regelmäßige Reinigung und Desinfektion des Entnahmehahns sind daher entscheidend, um die Reinheit des Wassers zu gewährleisten.

In einigen Systemen können spezielle antibakterielle Ausführungen des Hahns installiert werden, um das Risiko einer Verunreinigung zu minimieren. Auch die Materialwahl des Hahns spielt eine Rolle: Edelstahl- oder antibakterielle Kunststoffhähne sind vorzuziehen, da sie weniger anfällig für Bakterienansammlungen sind.

Anschluss an das Abwasser

Ein Umkehrosmose-System erzeugt während des Filtrationsprozesses eine beträchtliche Menge an Abwasser. Dieses Abwasser, das die zurückgehaltenen Schadstoffe und überschüssigen Salze enthält, muss sicher und effizient entsorgt werden. Der Anschluss an das Abwassersystem des Hauses ist daher ein notwendiger Bestandteil der Installation.

Bei der Installation ist darauf zu achten, dass das Abwasser korrekt in die Abflussleitung geleitet wird, um Rückfluss und potenzielle Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Unsachgemäße Anschlüsse können nicht nur die Effizienz des Systems beeinträchtigen, sondern auch zu Schäden an der Hausinstallation führen. Eine fachgerechte Installation und regelmäßige Überprüfung des Abflussanschlusses sind daher unerlässlich, um den reibungslosen Betrieb des Umkehrosmose-Systems zu gewährleisten.

Unregelmäßiger Druck im System

Der Umkehrosmoseprozess ist stark vom Wasserdruck abhängig, um effizient zu funktionieren. Unregelmäßiger oder zu niedriger Druck kann die Filtration verlangsamen und die Leistung des Systems erheblich beeinträchtigen. Dies kann dazu führen, dass die Membran nicht optimal arbeitet, wodurch die Filterleistung reduziert wird und möglicherweise mehr Verunreinigungen im Wasser verbleiben.

In Haushalten mit schwankendem Wasserdruck kann eine Druckerhöhungspumpe erforderlich sein, um einen konstanten und ausreichenden Druck zu gewährleisten.

Unterbrechung der Nutzung der Anlage

Wenn die Osmoseanlage über längere Zeit nicht genutzt wird, kann dies zu Problemen führen. Stagnierendes Wasser in den Leitungen und Filtern bietet eine ideale Umgebung für die Bildung von Biofilmen und das Wachstum von Bakterien. 

Solche Mikroorganismen können die Wasserqualität beeinträchtigen und möglicherweise gesundheitliche Risiken darstellen. Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, das System regelmäßig zu spülen oder bei längerer Nichtnutzung spezielle Maßnahmen zu ergreifen, wie z. B. die Desinfektion der Anlage vor der Wiederinbetriebnahme.

Ideale Umgebung für Keime

Bestandteile im Wasser, wie Chlor und manche Mineralien, hemmen das Wachstum von Bakterien. Osmosewasser, das durch den Filtrationsprozess extrem rein wird und keine Mineralien oder Desinfektionsmittel enthält, ist daher anfällig für mikrobielles Wachstum. In einem Umkehrosmose-System können sich in den Leitungen und Filtern Biofilme bilden, besonders wenn das System längere Zeit nicht benutzt oder nicht regelmäßig gewartet wird.

Um das Risiko einer Keimbelastung zu minimieren, ist es wichtig, das System regelmäßig zu spülen und zu desinfizieren sowie Filterkomponenten gemäß den Herstellervorgaben auszutauschen.

Umkehrosmose ist nur bedingt für die Entkalkung von Wasser geeignet

Obwohl Umkehrosmose-Systeme dazu in der Lage sind, Kalzium- und Magnesiumionen, die Hauptverursacher von Kalkablagerungen, zu entfernen, sind sie nicht die effizienteste Methode zur Entkalkung. In Regionen mit sehr hartem Wasser kann die Membran schnell belastet werden, was zu einer verringerten Lebensdauer und geringerer Effizienz des Systems führt. 

Für Haushalte mit extrem hartem Wasser könnten alternative Entkalkungsmethoden, wie Wasserenthärter, sinnvoller und kosteneffizienter sein.

Relativierung der Nachteile

Obwohl Osmoseanlagen einige Nachteile aufweisen, wie den hohen Wasserverbrauch und die Entfernung gesunder Mineralien, sollten diese Aspekte in dem Kontext betrachtet werden, dass viele von ihnen mit dem richtigen Umgang ausgeglichen werden können.

Fehlende Mineralien

Der geringe Osmosegehalt im Wasser ist nicht so schädlich, wie viele Menschen es empfinden. Obwohl Wasser natürliche Mineralien wie Kalzium und Magnesium enthält, trägt es nur geringfügig zur täglichen Mineralstoffzufuhr bei. 

Die meisten Menschen decken ihren Bedarf an diesen essenziellen Nährstoffen über die Nahrung, was den Verlust von Mineralien durch Umkehrosmose weniger bedeutsam macht. Wer sich regulär ernährt und keine spezifische Krankheit hat, die den Mineralhaushalt einschränkt, muss sich daher keine Gedanken machen.

Für diejenigen, die dennoch Wert auf mineralstoffreiches Wasser legen, bieten Re-Mineralisierungsfilter eine einfache Lösung. Diese Filter reichern das gefilterte Wasser mit wichtigen Mineralien an, wodurch der Geschmack verbessert und die gesundheitlichen Vorteile maximiert werden.

Wasserverbrauch

Moderne Umkehrosmose-Systeme haben innovative Technologien entwickelt, um den Wasserverbrauch effizienter zu gestalten. Einige dieser Systeme sind mit Funktionen ausgestattet, die es ermöglichen, das Abwasser teilweise zu recyceln, anstatt es vollständig abzuführen. Durch dieses Recycling kann die Menge an verschwendetem Wasser erheblich reduziert werden.

Zudem gibt es fortschrittliche Systeme, die den Abfluss regulieren, indem sie den Druck optimieren und nur das notwendige Wasser für die Filtration nutzen. Diese Verbesserungen machen die Umkehrosmose zu einer umweltfreundlicheren Option, die den Wasserverbrauch minimiert und gleichzeitig die hohe Qualität des gefilterten Wassers sicherstellt.

Keimbelastung

Bedenken hinsichtlich einer möglichen Keimbelastung bei Umkehrosmose-Systemen lassen sich durch regelmäßige Wartung und Pflege erheblich relativieren. Der regelmäßige Austausch von Filtern und Membranen sowie das routinemäßige Spülen und Desinfizieren des Systems verhindern effektiv das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen. 

Durch diese Maßnahmen bleibt das gefilterte Wasser hygienisch einwandfrei und sicher für den Konsum. Eine gut gewartete Anlage bietet somit nicht nur reines Wasser, sondern auch Schutz vor gesundheitlichen Risiken.

FAQ

Ist Osmose-Wasser schädlich für den Menschen?

Osmosewasser ist nicht grundsätzlich schädlich für den Menschen. Es ist extrem rein und frei von Schadstoffen. Allerdings fehlen ihm wichtige Mineralien, die im normalen Trinkwasser vorhanden sind. Da aber nur wenig des Mineralienbedarfs von Menschen über Wasser gedeckt wird, ist das in der Regel kein Problem. Wer einem potenziellen Mangel entgegenarbeiten möchte, kann Re-Mineralisierer nutzen, um das reine Osmosewasser wieder mit Mineralien anzureichern.

Was spricht gegen Osmose-Wasser?

Gegen Osmosewasser spricht vor allem die Entfernung von gesunden Mineralien und die potenziellen Kosten und der Aufwand für die Installation und Wartung der Anlage. Zudem kann der niedrige pH-Wert des Wassers für manche Menschen ein Problem darstellen.

Wie wirkt Osmose-Wasser im Körper?

Osmosewasser wird wie normales Wasser im Körper aufgenommen und wirkt hydrierend. Aufgrund seiner Reinheit enthält es jedoch keine Mineralien, die sonst im Wasser vorhanden sind. Daher wirkt es eher als „leeres“ Wasser und trägt nicht zur Mineralstoffversorgung des Körpers bei.

Fazit – Osmosewasser macht nicht krank

Osmosewasser bietet eine beeindruckende Reinheit und ist besonders geeignet für Haushalte, in denen die Wasserqualität fraglich ist. Allerdings sollte man die potenziellen Nachteile wie den hohen Wasserverbrauch, die Entfernung von Mineralien und mögliche Keimbelastungen im Auge behalten. 

Durch moderne Technologien und regelmäßige Wartung lassen sich viele dieser Herausforderungen jedoch relativieren. Insgesamt bietet Osmosewasser eine sichere Option, die mit einigen Anpassungen an individuelle Bedürfnisse hervorragend genutzt werden kann.

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